NoSQL ist in aller Munde, daher fragt man sich als langjähriger SQL-Nutzer was den Hype dieser Datenbanken ausmacht. Wahrscheinlich dürfte beim Erfolg der unterschiedlichen NoSQL-DBs sein, dass der Trend den Hype überdauern wird. NoSQL grenzt sich zwar bereits beim Namen gegenüber dem Relationalen Datenmodel ab, allerdings reicht eine Negativdefinition für ein Verständnis nicht aus. Das Buch NoSQL Distilled verspricht Abhilfe.
Es geht produktunabhängig auf Key-Value, Dokument, Column und Graph DBs ein. Sehr gut und zugänglich wird meines Erachtens auf Konsistenz, Persistenz, Skalierung, Verteilungsmodelle, Map-Reduce und Schemamigration eingegangen. Immer stehen die Produktivität des Entwicklers und die Anforderungen von 24×7 und Big Data im Vordergrund. Die nur ca. 150 Buchseiten sind meines Erachtens eine Wohltat in der Welt der Informationsüberflutung. Das recht komplexe und oft theoretisch dargestellte Gebiet der Verteilten Systeme ist sachlich, präzise, frei von akademischer Übertreibung präsentiert und daher hervorragend für den “Practitioner” bzw. “Professional” geeignet.
Während man Martin Fowler nicht mehr vorstellen muss, möchte ich Pramod Sadalage als Koautor des Buchs “Refactoring Databases” hervorheben (falls man Ihnen vormachen will, dass Schemaänderungen während des Betriebs nicht möglich sind, empfehle ich die Lektüre wärmstens).
Das Buch ist ein klarer Kauf, insbesondere wenn man sich, z.B. als IT-Manager, schnell einen Überblick über das interessante Wissensgebiet aneignen möchte. Wer schon mit einem der NoSQL-Produkte in Berührung gekommen ist, kann sein Wissen in den Kontext stellen. Programmierern bestimmter NoSQL-Dialekte wird das Buch sicher zu wenig tiefe bieten und auch theoretisch ist es auf Grund von rein praktischem Ansatz eher als Einstimmung zu bezeichnen. Es ist aber genau, was der Titel verspricht, nämlich ein Destillat des NoSQL-Paradigma.